
Investitionsprogramm des Marktes wird zum Verschiebebahnhof
Aufschieben hat manchmal fatale Folgen. In diesem Beitrag geht es nicht um die Diskussion über einen möglichen Regionalhalt in Zusmarshausen an der ICE-Schnellbahnstrecke Ulm-Augsburg. Stattdessen dreht sich dieser Artikel um die berechtigte Sorge, dass beschlossene Projekte – seien es Pflichtaufgaben oder freiwillige Leistungen der Marktgemeinde – immer wieder in die Zukunft verschoben werden, was zu enormen Kostensteigerungen führt.
Ein großes Beispiel: Die Erweiterung der Kläranlage
Die Erweiterung der Kläranlage ist ein heiß diskutiertes Thema. Diese Maßnahme kostet 4 Millionen Euro, wovon 3 Millionen von den Bürgern getragen werden müssen. Hierzu wird ein einmaliger Verbesserungsbeitrag vom Markt erhoben. Es ist besonders ärgerlich ist, dass die Kosten erneut durch jahrelanges Verschieben der Umsetzung explodiert sind:
- Stand August 2019: 1,761 Millionen Euro brutto
- Stand September 2021: 3,451 Millionen Euro brutto
- Stand März 2023: 4,000 Millionen Euro brutto
Hätte man die Erweiterung der Kläranlage im Jahr 2019 in Angriff genommen, wären die auf die Bürger umlegbaren Kosten „nur“ 1,5 Millionen Euro gewesen, also nur die Hälfte der jetzigen Forderungen. Dieser erhebliche finanzielle Schaden ist dem permanenten Verschieben der Investitionen geschuldet, verursacht durch Bürgermeister und Verwaltung.
Fragwürdige Prioritäten?
Um auf unseren Eingangssatz zurückzukommen, sei folgende Frage erlaubt: Ist ein utopischer Regionalbahnhof der Deutschen Bahn (DB) – für dessen Verwirklichung dem 1. Bürgermeister keine Mühen und Kosten (für den Markt) zu viel sind – wichtiger als die längst überfälligen Aufgaben im Markt Zusmarshausen?
Die Antwort scheint klar: Eine Kläranlagenerweiterung oder eine Kanalsanierung lässt sich nicht so medienwirksam verkaufen. Aber sind diese nicht von größerer Bedeutung für die Lebensqualität und finanzielle Gesundheit unserer Gemeinde?
Liebe Bürgerinnen und Bürger, lassen Sie uns gemeinsam dafür eintreten, dass unsere dringendsten Projekte mit der notwendigen Priorität behandelt und umgesetzt werden. Nur so können wir vermeiden, dass unsere Marktgemeinde durch unnötige Verzögerungen und explodierende Kosten belastet wird.
Ihr Engagement und Ihre Stimme zählen!