DBakel im Augsburger Land – Die BLZus wendet sich mit offenem Brief an den Bundesverkehrsausschuss
Die Diskussion und auch der Widerstand um die Aus/Neubaustrecke Ulm-Augsburg ist in der ganzen Region voll entbrannt. Zusmarshausen ist gleich von 3 der 4 Planungsvarianten betroffen.
Die Fraktion der Bürgerliste Zusmarshausen (BLZus) des Marktgemeinderates Zusmarshausen beobachtet mit wachsender Sorge die Vorgehensweise der DB bzw. des Projektteams um Markus Baumann. Denn inzwischen wird die Variante, die zumindest von Augsburg bis Dinkelscherben entlang der Bestandsstecke verlaufen könnte, von der DB kaputtgeredet und die Anwohner an der Bestandsstrecke mit haltlosen Behauptungen verschreckt und aufgewiegelt. Ein Beispiel: Warum müssen Gräber am Westheimer Friedhof weichen, wenn auf der gegenüberliegenden Seite völlig unbebautes Gelände die Bestandstrasse begleitet?
Die BLZus hat sich nun mit einem offenen Brief an den Bundesverkehrsausschuss gewandt. Lesen Sie hier den gesamten Text: Original_Email_Verkehrsausschuss
Darin enthalten sind fünf zentrale Forderungen an die Verantwortlichen in Berlin:
- eine zielführende und vor allem seriöse Planung auch des Ausbaus an der Bestandsstrecke einzufordern und voranzutreiben. Wenn es möglich ist, kilometerlange Tunnel und Brücken in die unbebaute Landschaft zu planen, dann muss es auch möglich sein, Untertunnelungen im Bereich der Bebauung von Westheim und Neusäß anzudenken, um den Abriss von Häusern zu vermeiden. Der Hinweis der DB, das sei zu teuer, ist zynisch angesichts der Planungen der Trassierung der 3 anderen Planvarianten. Es kann nicht angehen, dass die Bahn mit Horrorszenarien die Bevölkerung an der Bestandsstrecke verschreckt und aufwiegelt.
- die Vorgaben für die Planung der Aus/Neubaustrecke zwischen Ulm und Augsburg zu korrigieren. Insbesondere die Fahrzeit von 26 Minuten und die geplante Nutzbarkeit für wenige Güterzüge und damit eine Vorgabe von maximal 8 Promille Steigung müssen auf den Prüfstand. Wenn diese Maximalsteigung gewünscht wird, warum baut man dann nicht die Bestandsstrecke aus, die diese Vorgabe bereits erfüllt? Für die anderen 3 Planvarianten braucht es sündhaft teure, kilometerlange Brücken und Tunnel aus klimaschädlichem Stahlbeton durch bewegte Topographie, die keineswegs eng entlang der Autobahn verlaufen und damit auf weiten Strecken nicht das Kriterium der Bündelung von Verkehrssträngen entsprechen.
- zu klären, wie der Flaschenhals am Augsburger Hauptbahnhof behoben wird. Es kann niemandem ernsthaft erklärt werden, dass es die milliardenschwere Kapazitätserweiterung der Infrastruktur auf freier Strecke zwingend braucht, dann aber die Ertüchtigung des Bahnknoten Augsburg nicht zu den Maßnahmen der Umsetzung des Deutschlandtaktes gehört; eine bislang fehlende Maßnahme, die den etwaigen „Mehrnutzen auf freier Strecke“ eliminiert.
- den Nutzen-Kostenfaktor für alle Planvarianten auf aktueller Grundlage der Planungen und unter Einbeziehung der Kostensteigerungen im Bausektor nachvollziehbar darzustellen;
- den Nutzen für die Region für alle Planvarianten konkret zu benennen. Es reicht nicht zu sagen, dass eine Neubaustrecke zu einer Entlastung der Bestandsstrecke führt. Denn ein 4-gleisiger Ausbau der Bestandsstrecke führt genauso zu einer Entlastung;
„Wir sind gesprächsbereit und hoffen, dass unser offener Brief nicht auf taube Ohren stößt“, so Dr. Susanne Hippeli, stellvertretende Fraktionsvorsitzende.